Am 4.10. ist es so weit: ich fliege zurück nach China - von Graz über Zürich nach Peking und dann weiter nach Chengdu, der Hauptstadt der südwestlichen Provinz Sichuan. (Roter Punkt auf der Karte unten:)
Entweder war es die Verkühlung, die ich mir noch kurz vor der Abreise "aufgerissen" habe, oder dass ich nicht mehr die Jüngste bin, oder die etwas ungünstige Tageszeit des Abflugs und die 23 Stunden "door-to-door" - jedenfalls hab ich die ersten 24 Stunden in Chengdu mit nur kurzen Unterbrechungen durchgeschlafen.
Versäumt habe ich vermutlich nichts, denn das Wetter dort war hauptsächlich bedeckt bei ca 19°C und Regenschauern 😐
In Chengdu muss man angeblich 4 Dinge erlebt haben:
P - Pandas
O - Opera
E - Eating
T - Teahouse
Ich hatte das große Privileg, dass mich Sansan, eine chinesische Freundin von Ingrid, zu sich nach Hause eingeladen hat.
Dort gab es erstmal eine Teezeremonie (also in meinem Fall nicht Teahouse, sondern "Tea z'Haus"), und zwar mit einem 16 Jahre alten - vermutlich sauteuren - Pu' Er Tee.
Da Sansan's tibetischer Mann ein Experte für Klangschalenbehandlung ist, wurde mir danach der entspannende Genuss einer solchen zuteil.
Nächster Programmpunkt: Mittagessen, und zwar der berühmte Sichuan Hotpot. Dabei sitzen alle um eine große Schüssel mit höllisch scharfer, ziemlich öliger Suppe, die durch eine Heizplatte oder offenes Feuer am Kochen gehalten wird. Nach Lust und Laune werden nun Fleisch- oder Fischstücke, Tofu, verschiedenste Gemüse und Nudeln in die Suppe gegeben, die man nach einiger Zeit rausfischt- mit Stäbchen, versteht sich - und in seinem Schüsselchen im einer zu zuvor selbst angerührten Sosse aus Öl, Knoblauch, Chili und Koriander tunkt.
Bei diesem Essen hab ich wirklich Gänsehaut gekommen - und zwar in ca 3x8cm große Streifen geschnitten 😉
Anscheinend ist auch Rindergaumen ein Schmankerl für meine chinesischen Freunde - da bekommt das Wort Gaumenfreude gleich eine ganz andere Bedeutung. Auch Blutwürfel (sahen im rohen Zustand wie rote Götterspeise aus) waren mit von der Partie. Mir war jedenfalls bald klar, dass ich mich zukünftig VOR dem Essen zur Vegetarierin erklären muss, um vor weiteren ähnlichen - für unsereinen zweifelhaften - kulinarischen Genüssen verschont zu werden...
Am Nachmittag bekam ich dann noch einen kleinen TaiChi Kurs, bevor es dann am Abend in die Sichuan Face Changing Opera ging.
Das kann man sich als eine teils lustige, teils dramatisch Darbietung von traditioneller chinesischer Musik und Kostümen mit einem Schuss Cirque du Soleil vorstellen. Beim namensgebenden Face Changing wechseln die Akteure viele Male ihre Masken teils in atemberaubendem Tempo, wobei zumindest ich den Trick nicht durchschauen konnte. Wer es weiss bzw rausfindet -> bitte mir sagen!!
Nach OET fehlen nun noch die in Chengdu heimischen Pandas: da diese Ende der 1990er Jahre vor dem Aussterben bedroht waren, wurde eine riesige Zuchtanstalt eingerichtet. (Also kein Gefängnis, sondern eine sehr tierfreundliche Anlage zum Züchten 😉 )
Als Fleissprogramm hab ich dann noch den Riesen-Buddha (71m hoch!) in Leshan besucht.
Sehr eindrucksvoll, aber einfach viel zu überlaufen mit chinesischen Touristen. In so einem Gedränge macht das wenig Spaß - nicht auszudenken wie's hier wohl während der chinesischen Feiertagswochen zugeht..
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