Doch es kam anders: zum einen konnte ich so kurzfristig keine Bus- bzw Bahntickets bekommen, und ich wollte weder weitere 5 Tage in Kashgar bleiben noch mich auf ein Stehticket für Bahnfahrten mit über 8 Stunden einlassen. Dass in China im Sommer zigtausende Studenten reisen hatte ich wohl unterschätzt... Zum anderen war auch irgendwie bei mir völlig die "Luft draussen": ich konnte mich für nichts mehr wirklich begeistern - vermutlich waren es einfach zu viele einzigartige Eindrücke in diesen gut 3 Monaten bzw über 20.000km, die mein Kopf und meine Seele verarbeiten mussten. Und: der Gedanke daran, wie schön der Sommer in Österreich und am Meer in Istrien - noch dazu in Gesellschaft meiner Schwester und meiner zwei kleinen Neffen - sein könnte, war dann der Ausschlag, dass ich kurzerhand einen Heimflug gebucht habe. 😉
Also hab ich den ambitionierten Plan, auf meinem Trip durch Festland-Asien nie zu fliegen, über Bord geworfen und bin erstmal über Ürümqi nach Kasachstan geflogen.
Dabei ist mir dann gleich auch noch ein Fehler passiert: im Landeanflug auf Almaty blättere ich in meinem Reisepass und merke, dass mein Kasachstan-Visum von 26.7. bis 25.8. gilt, heute aber der 25.7. ist.... in meinem Kopf sind dann alle möglichen Szenarien abgelaufen, was mich jetzt wohl erwartet - das berühmte "heiss-kalt"-Gefühl... vor lauter Nervosität hab ich dann auch noch meine Brille im Flugzeug liegen gelassen... *grrrr*
Ich beschließe, mich bei der Einreisestelle einfach unwissend zu stellen - und siehe da: der Polizist ist wohl um 4:00 morgens auch noch nicht ganz wach, stempelt meine Dokumente und winkt mich freundlich durch!!!!
Von Almaty sehe ich leider nichts, da ich nach 3 Stunden Aufenthalt gleich weiter nach Astana fliege, nur soviel: die umliegenden Berge sehen in der Morgensonne wunderbar aus - hierher muss ich auf jeden Fall wieder kommen!!!
Die (neue) kasachische Hauptstadt Astana ist eine erst in den letzten 15 Jahren aus dem Steppenboden gestampfte Glitzerstadt, und ich fühle mich hier schon fast wie zurück zu Hause angekommen: ich bin nicht mehr die einzige weit und breit mit blauen Augen und langer Nase ;-), ich kann Aufschriften wieder lesen (da russisch!!!) und das Überqueren von Straßen ist im Gegensatz zu China ohne Lebensgefahr möglich: Autos halten tatsächlich vor Zebrastreifen an!!
Da meine Sightseeing-Unlust anhält, gibt's nur ein paar Fotos vom Bummeln im Stadtzentrum.
Am 27.7. geht's dann mit der AUA über Wien nach Graz. Und um ehrlich zu sein: beim Anblick der roten Uniformen und den leisen Klängen des Donauwalzers beim Boarden waren meine Augen schon a bissl feucht. 😉
Fazit: es gibt viele wunderschöne und faszinierende Orte auf dieser Welt, aber für mich ist einer der Gründe zu verreisen auch die Freude, wieder heimzukommen.
... und darüber, wie schön Österreich ist und wie gut es uns hier geht, sollten wir uns auch wirklich jeden Tag freuen!
Am Grünen See in der Obersteiermark:
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