Donnerstag, 16. Juni 2016

Durch die Gobi (23.5. - 28.5.)

An einem Montagmorgen geht's durch den Frühverkehr raus aus der Stadt Richtung Süden, noch auf guter Asphaltstraße und in zügigem Tempo. Und die Landschaft wird immer weiter, und die menschliche Besiedlung und das Gras immer dünner. Ein paar Zahlen bzgl Bevölkerungsdichte: 1,5 Mio Mongolen leben in Ulan Bator, die anderen 1,5 Mio verteilen sich auf etwas über 1,5 Mio km2, also knapp 20 Mal so groß wie Österreich... dafür gibt es aber 60 Mio Nutztiere: hauptsächlich Schafe und Ziegen, dann Yaks, Kamele und Pferde, und vereinzelt Rinder. Und diese Tiere grasen in weeeeit voneinander entfernten Herden das dünne Gras ab. Vor allem Pferde und Kamele, die oft frei übers die weite sanfthügelige Landschaft laufen, lassen Steppenromantik-Gefühle aufkommen.

Beim ersten Mittagessen die Begegnung mit dem ersten motorisierten Hirten, seine Herde von Ziegen und Schafen irgendwo am Horizont.


An den ersten beiden Tagen sehen wir die Granitfels-Landschaften um Baga Gasyn Tschuluu, und die “Weissen Klippen, überwältigende Landschaften.

Dort treffen wir vier Mongolen, für die ich ein gefundenes Fressen für ein ausgiebiges Fotoshooting bin. So viele Europäer dürften die noch nicht aus der Nähe gesehen haben, dem Riesen-Hallo nach :-) und daran sollte ich mich in nächster Zeit noch gewöhnen! ;-)

Zurück beim Auto laden die eben kennenlernten Mongolen zum Wodka ein, denn “um sich kennenzulernen muss man gemeinsam Wodka trinken“! Wir sitzen im Kreis am Boden, eine Metallschale geht reihum. Zu acht gehen gleich mal 2 Flaschen weg.
Die Kontaktfreudigkeit ist groß, die Leute haben keine Berührungsängste.

Am dritten Tag quert dann die erste Kamelherde die Straße! :-)


In der Bezirkshauptstadt Dalanzadgad geht's zum ersten Mal in ein Badehaus zum Duschen und danach in ein Internet Cafe mit einer Wahnsinns-Datengeschwindigkeit ;-), aber dafür einem “must-have-seen“ Erlebnis: mongolische Schüler in Schuluniform beim PC-Spielen :-)

Bei der Weiterfahrt sieht man schon sehr schön die schneebedeckten Berge der “Drei Schönheiten“, die südöstlichsten Ausläufer des Altai. Am Nachmittag kommen wir zur vergletscherten Lämmergeierschlucht bei Yolin Am.




Die Nacht dort auf ca 2200m Seehöhe wird erstmals ziemlich frisch....

Der folgende Tag bringt uns zur Singenden Düne von Khongorin Els, die ich mir zuerst vom Rücken eines Kamels ansehe, bevor ich sie bei wunderschöner Abendsonne erklimme - ganz schön anstrengend, aber zum Schreien schön!!!








Und hier finde ich auch meinen vorläufigen Gewinner in der Kategorie “außergewöhnliche Toiletten“ :-D :-D


Nächstes Ziel ist Bayanzag mit seinen “Flaming Cliffs“. Hier ist nicht nur landschaftlich wieder mal einmalig schön, hier wurden auch die weltweit bedeutendsten Funde von Dinosaurier-Überresten gemacht .... und in meiner Fantasie überholen mich gerade ein Velociraptor und ein T-Rex. In Wirklichkeit sind's Gottseidank nur zwei Feldhasen! ;-)


Und in der Nähe des Sexual- - äääh: Saxaul-Waldes


... blüht die Wilde Iris - büschelweise!!! ;-) ;-)


Nächste Station ist Öngin Khid, wo 1937 von den mongolischen Stalinisten ein riesengroßer buddhistischer Klosterkomplex aus dem 17. Jh leider fast völlig zerstört wurde...


Die Geschichte macht nachdenklich, aber der Ort am Fluss ist wunderschön, am Fluss kann man sich und seine Socken waschen, und es gibt: EINE Steckdose!

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