Donnerstag, 16. Juni 2016

Westmongolei und Rückfahrt nach Ulan Bator (6.6. - 16.6.)

Bei abendlichen Regen kommen wir in Ölgii an, und das Straßenbild hat sich nun etwas verändert: hier stellen die Kasachen den Großteil der Bevölkerung, Frauen tragen (ein sehr lose geschlungenes) Kopftuch, einige Männer Bärte und es gibt Moscheen.
Die russische Grenze ist in weniger als 100km über eine gute Straße erreichbar, und dadurch kostet der Diesel gleich mal ein Drittel weniger als im Rest der Mongolei, und insgesamt ist das Warenangebot russischer/reicher.

Am nächsten Tag geht's gleich weiter zum Altai Tavan Bogd Nationalpark.


Die Flussquerungen werden immer abenteuerlicher:

Am Eingang zum Nationalpark wird das Zelt aufgeschlagen, ein Grenzsoldat kontrolliert Pass und unsere Genehmigung für das Grenzgebiet.

Am nächsten Tag steht ein Ausflug an den Ca 10km entfernten Gletscherrand der Altai-4000er am Programm. Da einige Bäche zu überqueren sind, die für meine kurzen Beine einfach zu breit zum Überqueren “trockenen Fusses“ sind, muss ich Pferdeskeptikerin meinen ganzen Mut zusammen nehmen und mich wohl oder übel auf ein Pferd setzen ;-)

Gottseidank geht alles gut, und ich komme mit einer kleinen Fleisswanderung bis auf 3000m, den bisher höchsten Punkt meiner Reise, hinauf.

Der bislang höchstgelegene Zeltplatz folgt am übernächsten Abend auf der Rückfahrt Richtung Osten, auf 2725m am Fuß des Tsambaragav Uul - leider kein Foto-Wetter, sondern Regen und Wind... :-(

Weiter geht's dann durch den südwestlichen Bezirk Gobi-Altai

zurück in die Zentralmongolei, mit Zwischenstopps zB an einer Höhle mit 40.000 Jahre alten Wandmalereien, dem “Bleistiftfelsen“, dem Orkhon Wasserfall, Mongol Els

und dem Khustain Nationalpark.


In der Gegend des Orkhon Wasserfalls wird's dann nochmal spannend: es regnet stark (mit Gewitter und Hagel), die Flüsse werden immer schwieriger zu überqueren und die Brücken immer desolater.


Aufgrund des sintflutartigen Wetters und einer nicht passierbar Brücke...


... gibt's wieder eine ungeplante mongolische Herbergssuche, und ein älteres Ehepaar stellt ihre Jurte zur Verfügung.


Es folgen Feuermachen, gemeinsames Essen, Tee und Wodka trinken und Anzünden einer Kerze am Hausaltar, in deren Schein ich fein geborgen einschlafen darf. ... Während schräg ober mir  Teile eines ein paar Tage zuvor geschlachteten Tiers (Schaf? Ziege?) zum Lufttrocknen hängen. Und der Kopf davon liegt vor Ursula's Bett am Boden ;-) (im Foto rechts unten) ...neben Klecksen von Tiermist, den bei dem Regenwetter-Gatsch draussen jeder zwangsläufig mit den Schuhen reinbringt....

Am nächsten Tag, als es zu regnen aufgehört hat, fahren wir mit einem Uralt-LKW zum Wasserfall: wegen der Flussquerung neben der zusammengebrochenen Brücke, die Batscha mit dem eigenen Jeep nicht riskieren will. Die Jungs, die DIESES Fahrzeug auf DIESEM Terrain handlen können, sind genial!

Auf unserer Weiterfahrt nach diesem Ausflug gibt's dann noch Live-Unterhaltung an einer Flussquerung, an der gut 2/3 der Fahrzeuge zumindest für's Erste scheitern:

Für uns läuft - Gott und Batscha sei Dank - alles ohne Probleme, und wir tauchen am 16.6. wieder in die “Zivilisation“ in Ulan Bator ein. Und als krönenden Abschluss (und absolutes Kontrastprogramm zu den letzten 25 Tagen) gibt's a Bierle in der Sky Bar im 23. Stock, wo gerade auch die Teilnehmer der Peking-Paris--Oldtimerrallye Station machen. ... auch eine schöne Reise! :-)



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