Donnerstag, 16. Juni 2016

Zentralmongolei und ein Abstecher in den Norden (29.5. - 5.6.)

Wo heute die Bezirkshauptstadt Kharkhorin liegt, befand sich im 12. Jh die Hauptstadt des großmongolischen Reichs von Chinggis Khan. Davon ist leider rein gar nichts übergeblieben, dafür aber das recht gut erhaltene buddhistische Kloster Erdeene Zuu Khiid.





Auf der Weiterfahrt von hier Richtung Westen wird auch die Tierwelt nochmal weiter interessant: Bussarde, Raben, Elstern. Kuckucke, stehend sicher einen halben Meter hohe Steppengeier, Kraniche, Enten, jede Menge Erdhörnchen, etc ...

Dörfer mit bunten Dächern und Holzverschlag-Zäunen im Nirgendwo, hier möchte ich nicht mal aufgemalt länger als nötig bleiben. ... aber Alpla-Flaschen konnte ich in jedem Dorf entdecken! :-)

Etwas entfernt vom Weissen See folgt die bis dato “authentischste“ Übernachtung, bei einer Familie, wo ich mir vorkomme wie im Mittelalter: Tiere in Holzverschlägen, alte Leute schleichen gebückt herum...


Und abends beim Zähne putzen gleich hinter der Jurte bemerke ich, dass ich neben einem Hundekieferteil mit Schnauze dran hocke....
Aber wieder eine Mega-Gegend!



Nach endlos langer Fahrt kommen wir als Nächstes an den Khövsgöl See im Norden der Mongolei, am Südrand der sibirischen Taiga.

Der Khövsgöl See ist der kleinere Bruder des Baikalsees, knapp 200m tief und Anfang Juni noch mit Eis bedeckt. Dieser Ort ist wunderschön und wird auch “die mongolische Schweiz“ genannt.
Der Lärchenwald duftet herrlich, und die Kuckucke schreien.







Am Abend des folgenden Tages, an dem wir in Richtung Westen fahren, ist es zum Zelten viel zu windig, kalt (u.a. da auf 2000m), es wird langsam dunkel und der nächste Ort ist noch weit entfernt. Also folgt eine anscheinend hier ganz übliche mongolische Herbergssuche: bei der nächsten Nomadenfamilie wird angefragt, und schwuppdiwupp wird eine Jurte für uns frei gemacht - die junge Familie geht kurzerhand für diese Nacht zu den Nachbarn schlafen.
Vor der Nachtruhe wird natürlich noch Milchtee, Joghurt, Butter etc aufgewartet und das Kennenlernen mit Wodkatrinken und Fotos zeigen abgerundet.

Die nächsten Tage gehen ähnlich weiter: Holterdipolter- Autofahrt durch wunderschöne Landschaften, bei denen von sanften grünen Hügeln über etliche Seen bis zu Sanddünen mit Paris-Dakar-Feeling alles dabei ist, und immer wieder Besuche bei Familien in ihren Jurten, wenn auch nicht mehr zum Übernachten, denn es folgen nun Zeltlagerplätze an einfach atemberaubend schönen Orten in freier Natur, wo das einzige Geräusch das Pfeifen der Murmeltiere und das Rufen der Kuckucke ist.
So wie zB am Otgon Tenger Uul, dem heiligen Berg der Mongolen:

oder an den Sanddünen bei Telmen:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen