Von Siem Reap in Kambodscha bin ich am 16.11. via Kuala Lumpur nach Bali (Indonesien) geflogen, hab dort übernachtet und bin am nächsten Morgen mit dem Schnellboot nach Gili Trawangan gefahren, einer kleinen Insel vor Lombok. (7 km Umfang 😉 - perfekte Laufstrecke!)
Hauptgrund der Reise hierher war, endlich meine Freundin Theresia zu besuchen, die schon vor ein paar Jahren Alpla den Rücken gekehrt hat und nun als Tauchlehrerin und Expertin für technisches Tauchen hier lebt.
Wir zwei vor unserem ersten gemeinsamen Tauchgang:
Und es ist einfach paradiesisch hier!!!
Wahnsinns-Strände (das Meer hat 30°C!),
keine motorbetriebenen Fahrzeuge auf der Insel,
(siehe hier: Theresia bei der Arbeit)
Gute Restaurants, coole Strandbars und Cafés,
Und momentan Nebensaison, so bin ich in meiner Pension zB der einzige Gast und habe einen super Garten mit Pool für mich allein!!!
Nach knapp einer Woche ist mir jedenfalls noch nicht langweilig: habe hier mit Yoga angefangen, bin wieder fleißig am Tauchen und evtl folgt noch die eine oder andere Tauch-Weiterbildung.
Life is beautiful!! 😊
I risK Asia
Dienstag, 22. November 2016
Siem Reap / Angkor Wat (13.-15.11.)
Endlich bin ich hier, um die berühmten Tempelanlagen von Angkor Wat zu besuchen!
Über die Tempel selbst und ihre Geschichte will ich gar nicht viel schreiben - aber hier ist es für mich ein bisschen wie ganz am Anfang meiner Reise in St.Petersburg: mir blieb immer wieder der Mund offen stehen vor Staunen!!!
Man hatte mir ja gesagt, EIN Tag sei einfach absolut zu wenig, nur ZWEI Tage so an der Grenze, also mindestens drei Tage. Drei Tage lang rund 900 Jahre alte Ruinen ablatschen, bei 33°C im Schatten, und 60 Dollar Eintritt plus Kosten für Transport in dem Riesengelände? Hhmmmm.... dachte ich mir, mal sehen...
Wie vom Lonely Planet empfohlen starte ich am ersten Tag mit den kleineren Tempeln am sogenannten Grand Circuit, und zwar per Fahrrad. Bis zum Ende des Tages sind es dann über 30km am Rad (plus die ungezählten zu Fuss) werden, aber dann hat man sich wenigstens den Cocktail am Abend redlich verdient.😉
Und es ist 1. eine wunderschöne Fahrt über Reisfelder und Dörfer, aber hauptsächlich durch schattige Wälder, 2. kein Tempel wie der andere und jeder für sich ein Wunder, 3. total lustig, die Touristen aus aller Welt zu beobachten, speziell die Chinesen, die eigentlich hauptsächlich hierher kommen um sich selber zu fotografieren 😂, 4. köstlich, von Zeit zu Zeit mit einem frisch zubereiteten Fruchtshake aus Tropenfrüchten und Eis im Schatten zu chillen, und am späten Nachmittag die Füße am Hotelpool hoch zu legen! 😊
... nur etwas brauch ich nicht noch mal: das Nachtleben in Siem Reap. Ich weiß nicht, ob es hier immer so zugeht oder nur gerade durch das Water Festival noch verschärft war, aber bei einem derartigen Menschenauflauf, mit einer Kakophonie von Musikbeschallung in einer Lautstärke, die den Körper zum Beben bringt, aufdringlichen Souvenirverkäufern etc übernimmt bei mir der Fluchtreflex das Kommando!
Am zweiten Tag nehm ich mir ein Tuk-Tuk, um zu zwei 38 bzw 50km entfernten Tempeln zu kommen, einer verbunden mit einer schönen Wanderung durch den Wald zu einem Wasserfall.
Banteay Srey - Tempel der Frauen:
Am dritten Tag kommt endlich das Highlight: der Haupttempel von Angkor Wat bei Sonnenaufgang!
Das heißt: um halb fünf morgens im Stockdunkeln mit dem Fahrrad losfahren, ca 10km bzw eine halbe Stunde strampeln bis zum Tempel (leicht zu finden - einfach den Massen in den Bussen und Tuk-Tuks folgen 😉).
Es ist nicht nur angenehm "nicht-heiss" ("kühl" wäre jetzt auch übertrieben! 😉), sondern es ist sogar auch noch die Nacht des Super-Vollmonds!!!
Der Anblick der "3 Türme" des Tempels und die Stimmung hier im Morgengrauen ist einfach atemberaubend.
...und sie schlägt für mich in lautstarkes inneres Lachen um, als ich hinter mir eine Frau ihren Guide fragen höre: "do they have WiFi here???" 😃😃😃
Wenig später erscheint hinter dem Tempel die zweite Hauptakteurin, und schickt ihre warmen Strahlen aus:
Und die Chinesen verschwinden bald in ihre klimatisierten Busse um in ihrem klimatisierten Hotel ohne Fenster Nudelsuppe oder Reisschlatz zu frühstücken, und einige - unter anderem ich - genießen das mitgebrachte Frühstück in diesem wirklich einzigartigen Ambiente! (...mir zumindest geht das WiFi nicht ab 😉)
Frisch gestärkt erkunde ich Angkor Wat von innen und marschiere weiter, bis ich auf eine Gruppe autostoppender Affen am Straßenrand aufmerksam werde 😃😃
Mit vor Lachen schmerzenden Bauchmuskeln motorroller-stoppe ich weiter Richtung Ta Prohm (Stichwort Tomb Raider/ Angelina Jolie).
Faszinierend, wie die Natur sich ihren Lebensraum zurückholt!
Einer der nächsten Tempel ist Bayon, wo man sich schon etwas beobachtet fühlt 😉
Summa summarum: ich bin rundum zufrieden mit den letzten drei Tagen, aber etwas wehmütig, dass ich mir diesmal zu wenig Zeit für Kambodscha genommen habe. Dieses Land muss ich auf jeden Fall noch mal mit größerem Zeitbudget besuchen, da es viel interessantes zu sehen, zu hören und zu erleben gibt.
Über die Tempel selbst und ihre Geschichte will ich gar nicht viel schreiben - aber hier ist es für mich ein bisschen wie ganz am Anfang meiner Reise in St.Petersburg: mir blieb immer wieder der Mund offen stehen vor Staunen!!!
Man hatte mir ja gesagt, EIN Tag sei einfach absolut zu wenig, nur ZWEI Tage so an der Grenze, also mindestens drei Tage. Drei Tage lang rund 900 Jahre alte Ruinen ablatschen, bei 33°C im Schatten, und 60 Dollar Eintritt plus Kosten für Transport in dem Riesengelände? Hhmmmm.... dachte ich mir, mal sehen...
Wie vom Lonely Planet empfohlen starte ich am ersten Tag mit den kleineren Tempeln am sogenannten Grand Circuit, und zwar per Fahrrad. Bis zum Ende des Tages sind es dann über 30km am Rad (plus die ungezählten zu Fuss) werden, aber dann hat man sich wenigstens den Cocktail am Abend redlich verdient.😉
Und es ist 1. eine wunderschöne Fahrt über Reisfelder und Dörfer, aber hauptsächlich durch schattige Wälder, 2. kein Tempel wie der andere und jeder für sich ein Wunder, 3. total lustig, die Touristen aus aller Welt zu beobachten, speziell die Chinesen, die eigentlich hauptsächlich hierher kommen um sich selber zu fotografieren 😂, 4. köstlich, von Zeit zu Zeit mit einem frisch zubereiteten Fruchtshake aus Tropenfrüchten und Eis im Schatten zu chillen, und am späten Nachmittag die Füße am Hotelpool hoch zu legen! 😊
... nur etwas brauch ich nicht noch mal: das Nachtleben in Siem Reap. Ich weiß nicht, ob es hier immer so zugeht oder nur gerade durch das Water Festival noch verschärft war, aber bei einem derartigen Menschenauflauf, mit einer Kakophonie von Musikbeschallung in einer Lautstärke, die den Körper zum Beben bringt, aufdringlichen Souvenirverkäufern etc übernimmt bei mir der Fluchtreflex das Kommando!
Am zweiten Tag nehm ich mir ein Tuk-Tuk, um zu zwei 38 bzw 50km entfernten Tempeln zu kommen, einer verbunden mit einer schönen Wanderung durch den Wald zu einem Wasserfall.
Banteay Srey - Tempel der Frauen:
Am dritten Tag kommt endlich das Highlight: der Haupttempel von Angkor Wat bei Sonnenaufgang!
Das heißt: um halb fünf morgens im Stockdunkeln mit dem Fahrrad losfahren, ca 10km bzw eine halbe Stunde strampeln bis zum Tempel (leicht zu finden - einfach den Massen in den Bussen und Tuk-Tuks folgen 😉).
Es ist nicht nur angenehm "nicht-heiss" ("kühl" wäre jetzt auch übertrieben! 😉), sondern es ist sogar auch noch die Nacht des Super-Vollmonds!!!
Der Anblick der "3 Türme" des Tempels und die Stimmung hier im Morgengrauen ist einfach atemberaubend.
...und sie schlägt für mich in lautstarkes inneres Lachen um, als ich hinter mir eine Frau ihren Guide fragen höre: "do they have WiFi here???" 😃😃😃
Wenig später erscheint hinter dem Tempel die zweite Hauptakteurin, und schickt ihre warmen Strahlen aus:
Und die Chinesen verschwinden bald in ihre klimatisierten Busse um in ihrem klimatisierten Hotel ohne Fenster Nudelsuppe oder Reisschlatz zu frühstücken, und einige - unter anderem ich - genießen das mitgebrachte Frühstück in diesem wirklich einzigartigen Ambiente! (...mir zumindest geht das WiFi nicht ab 😉)
Frisch gestärkt erkunde ich Angkor Wat von innen und marschiere weiter, bis ich auf eine Gruppe autostoppender Affen am Straßenrand aufmerksam werde 😃😃
Mit vor Lachen schmerzenden Bauchmuskeln motorroller-stoppe ich weiter Richtung Ta Prohm (Stichwort Tomb Raider/ Angelina Jolie).
Faszinierend, wie die Natur sich ihren Lebensraum zurückholt!
Einer der nächsten Tempel ist Bayon, wo man sich schon etwas beobachtet fühlt 😉
Summa summarum: ich bin rundum zufrieden mit den letzten drei Tagen, aber etwas wehmütig, dass ich mir diesmal zu wenig Zeit für Kambodscha genommen habe. Dieses Land muss ich auf jeden Fall noch mal mit größerem Zeitbudget besuchen, da es viel interessantes zu sehen, zu hören und zu erleben gibt.
Von Battambang nach Siem Reap (12.11.2016)
Für die Fahrt von Battambang nach Siem Reap wähle ich das Boot, damit ich das auch mal probiert habe. Und es sollte eine wahrlich spektakuläre Fahrt werden!!!
Los geht's um 7:00 an dem Fluss, der von Battambang in den riesigen See Tonle Sap führt.
Wir gleiten zunächst langsam an den vielen Häusern auf Holzstelzen vorbei, Kinder winken, viele baden im Fluss.
Da immer wieder dicke Stromkabel über den Fluss gespannt sind und dieser momentan am Ende der Regenzeit ziemlich hoch ist, müssen zwei Matrosen immer wieder mit Holzstelzen die Kabel höher heben, damit das Boot darunter durchfahren kann.
Klappt perfekt - bis auf ein Mal: das Kabel verhängt sich am Boot, kurz darauf schnalzt es, und etliche Dörfer sind vermutlich ohne Strom....
Es folgt eine wunderschöne Landschaft, die wie Savanne aussieht.
Der mittlerweile recht schmal gewordene Fluss mäandert in ziemlich engen Schlingen dahin, und ganz wohl ist mir in Anbetracht der Schieflage in einigen Kurven nicht mehr... Ein Mal bleiben wir tatsächlich hängen, können aber wieder befreit werden.
Es folgt eine Passage, an der der Fluss wieder breiter wird - hier gibt es Hausboote mit "chinesischen Fischernetzen"
und etliche floating villages:
Und eine Pipi-Pause für uns 😉
Das war auch gut so, denn wir kommen an eine Passage, an der der Fluss gerade mal so breit wie das Boot ist.
Es wird nun spannend: das Wellblechdach unseres Boots rasiert eine Unzahl von Baumkronen bzw Ästen, es gibt einen Mordslärm und bald ist das Oberdeck mit Zweigen, Blättern, Spinnen, Ameisen etc bedeckt!!
Es ist eine Wohltat, als wir endlich den Tonle Sap erreichen
und das Deck gekehrt werden kann.
Nach einer weiteren Stunde haben wir den Hafen von Siem Reap erreicht, und ich muss sagen: diese 8-stündige Bootsfahrt war kurzweilig und einfach sensationell: landschaftlich ein Traum, landeskulturell sehr interessant, ein Schuss Abenteuer und ein schöner Tag am Wasser in der Sonne.
Los geht's um 7:00 an dem Fluss, der von Battambang in den riesigen See Tonle Sap führt.
Wir gleiten zunächst langsam an den vielen Häusern auf Holzstelzen vorbei, Kinder winken, viele baden im Fluss.
Da immer wieder dicke Stromkabel über den Fluss gespannt sind und dieser momentan am Ende der Regenzeit ziemlich hoch ist, müssen zwei Matrosen immer wieder mit Holzstelzen die Kabel höher heben, damit das Boot darunter durchfahren kann.
Klappt perfekt - bis auf ein Mal: das Kabel verhängt sich am Boot, kurz darauf schnalzt es, und etliche Dörfer sind vermutlich ohne Strom....
Es folgt eine wunderschöne Landschaft, die wie Savanne aussieht.
Der mittlerweile recht schmal gewordene Fluss mäandert in ziemlich engen Schlingen dahin, und ganz wohl ist mir in Anbetracht der Schieflage in einigen Kurven nicht mehr... Ein Mal bleiben wir tatsächlich hängen, können aber wieder befreit werden.
Es folgt eine Passage, an der der Fluss wieder breiter wird - hier gibt es Hausboote mit "chinesischen Fischernetzen"
und etliche floating villages:
Und eine Pipi-Pause für uns 😉
Das war auch gut so, denn wir kommen an eine Passage, an der der Fluss gerade mal so breit wie das Boot ist.
Es wird nun spannend: das Wellblechdach unseres Boots rasiert eine Unzahl von Baumkronen bzw Ästen, es gibt einen Mordslärm und bald ist das Oberdeck mit Zweigen, Blättern, Spinnen, Ameisen etc bedeckt!!
Es ist eine Wohltat, als wir endlich den Tonle Sap erreichen
und das Deck gekehrt werden kann.
Nach einer weiteren Stunde haben wir den Hafen von Siem Reap erreicht, und ich muss sagen: diese 8-stündige Bootsfahrt war kurzweilig und einfach sensationell: landschaftlich ein Traum, landeskulturell sehr interessant, ein Schuss Abenteuer und ein schöner Tag am Wasser in der Sonne.
Battambang (10.-11.11.)
Meine erste (und einzige) Busfahrt in Kambodscha führt mich von Phnom Penh nach Battambang, der zweitgrößten Stadt Kambodschas. Und diese Busfahrt war um Welten besser als alle Fahrten in Laos! Und: nur zwei weitere westliche Gesichter im Bus, der Rest Einheimische.
Hauptgrund des Abstechers nach Battambang war der Bamboo Train, eine 6km lange Bahnstrecke, auf der extrem einfache Waggons (norries) verkehren: ein Holzrahmen mit Bambusstäben als Sitz- bzw Ladefläche, der einfach nur auf zwei hantelartige Laufradsätze gelegt wird, und das Ganze angetrieben von einem kleinen Motor! 😁 Gefahren wird auf Resten der von den Franzosen gebauten Bahnstrecken. Erfunden wurde das in den 1980er Jahren, um Lasten und Menschen in abgelegene Gebiete transportieren zu können, da nach dem Khmer Rouge Regime ja kein Bahnnetz mehr existierte....
25 km/h Maximalgeschwindigkeit habe ich gemessen 😊 Bei Gegenverkehr muss ein Norry ausweichen:
Der Zeitpunkt meiner Fahrt am späteren Nachmittag war jedenfalls gut gewählt: Sonnenuntergang!!
Am nächsten Tag leiste ich mir ein Tuk-Tuk samt Fahrer, der nicht nur gut Englisch, sondern sogar noch ein paar Brocken Deutsch und Französisch spricht.
Ausserhalb der Stadt wird es schnell sehr ländlich, und ich bin erschrocken, unter welchen Bedingungen die Leute hier leben. Die meisten Häuser sind Hütten mit einer Grundstruktur aus Holz (auf Stelzen, durchschnittlich so 1m über dem Lehmboden), die meisten mit Dach und Seitenwänden aus Bambus.
Etliche Male sehe ich Schubkarren, die wirklich ausschließlich aus Holz bzw Bambus gemacht sind, andere Arbeitsgeräte detto. Wasser wird in großen Tonbehältern neben dem Haus gelagert. Und: ich habe an wirklich keinem einzigen Haus in einem kambodschanischen Dorf eine Sat-Schüssel gesehen (in Laos waren es immerhin ein paar ganz wenige).
Vor lauter Schauen hab ich leider aufs Fotografieren vergessen, nur von einem Dorfmarkt hab ich ein paar Bilder:
Mein Fahrer zeigt mir mehrere Dörfer, u.a. eines in dem moslemische Kambodschaner leben - Frauen verschleiert - und alle möglichen Pflanzen: jetzt hab ich auch endlich geschnallt, wie aus einer Lotusblüte eine (essbare) Lotusfrucht wird,
... und wie Papaya- und Dragonfruit-Bäume aussehen.
Dann gibt es zwei kleine Hügel zu erklimmen, jeweils mit einem Tempel am Gipfel, und am zweiten komme ich der jüngeren kambodschanischen Vergangenheit nicht aus, da sie wirklich allgegenwärtig ist: hier wurden Tausende Menschen zunächst von den Roten Khmer im buddhistischen Tempel gefangen gehalten und dann in den Killing Caves getötet. Eine Höhle war nur für Babies und Kleinkinder, die andere für Erwachsene. Die Menschen wurden von den Soldaten mit Hämmern erschlagen (um Munition zu sparen...) und von oben in die Höhlen geworfen...
Und es folgt ein weiterer Programmpunkt: der Besuch einer Krokodil-Farm, auf die ich sehr gespannt bin, denn ich kann mich nicht erinnern, ob bzw wann ich schon mal ein Krokodil aus der Nähe gesehen habe.
Schon bei der Zufahrt komm ich ins Grübeln, da wir an etlichen Textilfabriken vorbei fahren, in denen wohl unter eher bescheidenen Arbeitsbedingungen Bekleidung und Sportschuhe für die westliche Welt gefertigt werden. Und in der Krokodil-Farm fällt es mir dann wie Schuppen von den Augen: nein, es ist kein "Streichelzoo a la Ponyhof", sondern eine Krokodil-Fabrik, wo hunderte Tiere in Betonbecken mit grausig aussehendem Wasser übereinander liegend dahinvegetieren, bis sie nach Vietnam oder Thailand verkauft werden, wo man ihnen die Haut abzieht, da manche Menschen meinen, diese für ihre Körperdekoration zu benötigen....
Krokodile sind zwar ziemlich furchteinflößende Viecher, aber so ein Dasein haben sie trotzdem nicht verdient!
Und mittendrin in dem Gelände wohnen die Familien der Angestellten:
Später an diesem Nachmittag mache ich noch einen ausgedehnten Spaziergang in der Stadt, wo es noch sehr viele hübsche Häuser aus der Kolonialzeit gibt.
Letzter Stop: der aufgelassene Bahnhof, hinter dem sich ein ziemliches Slum befindet, wo einen Kinder um Essen anbetteln...
Meine Zeit in Battambang war jedenfalls viel zu kurz, es gibt viel zu erkunden abseits der "Trampelpfade", und auf meiner Weiterfahrt nach Siem Reap - per Boot! - lerne ich eine Schwedin kennen, die hier als Lehrerin arbeitet und mir von verschiedensten internationalen Hilfsprogrammen v.a. für die Menschen in den Dörfern erzählt.
Ich stelle mir vor, dass die Situation ein bisschen der in Österreich in den 50er/60er Jahren ähnelt: alles kaputt und heruntergewirtschaftet, ein grauenhaftes Regime wurde aber endlich besiegt und nun packt man an, um wieder ein besseres Leben zu haben - teilweise mit Hilfe von aussen. Mein Eindruck ist jedenfalls, dass die Kambodschaner super-motiviert und lernwillig sind, und eine gewisse Aufbruchsstimmung und "Anpack" herrscht. ...und es gibt wirklich noch viel zu tun!
Hauptgrund des Abstechers nach Battambang war der Bamboo Train, eine 6km lange Bahnstrecke, auf der extrem einfache Waggons (norries) verkehren: ein Holzrahmen mit Bambusstäben als Sitz- bzw Ladefläche, der einfach nur auf zwei hantelartige Laufradsätze gelegt wird, und das Ganze angetrieben von einem kleinen Motor! 😁 Gefahren wird auf Resten der von den Franzosen gebauten Bahnstrecken. Erfunden wurde das in den 1980er Jahren, um Lasten und Menschen in abgelegene Gebiete transportieren zu können, da nach dem Khmer Rouge Regime ja kein Bahnnetz mehr existierte....
25 km/h Maximalgeschwindigkeit habe ich gemessen 😊 Bei Gegenverkehr muss ein Norry ausweichen:
Der Zeitpunkt meiner Fahrt am späteren Nachmittag war jedenfalls gut gewählt: Sonnenuntergang!!
Am nächsten Tag leiste ich mir ein Tuk-Tuk samt Fahrer, der nicht nur gut Englisch, sondern sogar noch ein paar Brocken Deutsch und Französisch spricht.
Ausserhalb der Stadt wird es schnell sehr ländlich, und ich bin erschrocken, unter welchen Bedingungen die Leute hier leben. Die meisten Häuser sind Hütten mit einer Grundstruktur aus Holz (auf Stelzen, durchschnittlich so 1m über dem Lehmboden), die meisten mit Dach und Seitenwänden aus Bambus.
Etliche Male sehe ich Schubkarren, die wirklich ausschließlich aus Holz bzw Bambus gemacht sind, andere Arbeitsgeräte detto. Wasser wird in großen Tonbehältern neben dem Haus gelagert. Und: ich habe an wirklich keinem einzigen Haus in einem kambodschanischen Dorf eine Sat-Schüssel gesehen (in Laos waren es immerhin ein paar ganz wenige).
Vor lauter Schauen hab ich leider aufs Fotografieren vergessen, nur von einem Dorfmarkt hab ich ein paar Bilder:
Mein Fahrer zeigt mir mehrere Dörfer, u.a. eines in dem moslemische Kambodschaner leben - Frauen verschleiert - und alle möglichen Pflanzen: jetzt hab ich auch endlich geschnallt, wie aus einer Lotusblüte eine (essbare) Lotusfrucht wird,
... und wie Papaya- und Dragonfruit-Bäume aussehen.
Dann gibt es zwei kleine Hügel zu erklimmen, jeweils mit einem Tempel am Gipfel, und am zweiten komme ich der jüngeren kambodschanischen Vergangenheit nicht aus, da sie wirklich allgegenwärtig ist: hier wurden Tausende Menschen zunächst von den Roten Khmer im buddhistischen Tempel gefangen gehalten und dann in den Killing Caves getötet. Eine Höhle war nur für Babies und Kleinkinder, die andere für Erwachsene. Die Menschen wurden von den Soldaten mit Hämmern erschlagen (um Munition zu sparen...) und von oben in die Höhlen geworfen...
Und es folgt ein weiterer Programmpunkt: der Besuch einer Krokodil-Farm, auf die ich sehr gespannt bin, denn ich kann mich nicht erinnern, ob bzw wann ich schon mal ein Krokodil aus der Nähe gesehen habe.
Schon bei der Zufahrt komm ich ins Grübeln, da wir an etlichen Textilfabriken vorbei fahren, in denen wohl unter eher bescheidenen Arbeitsbedingungen Bekleidung und Sportschuhe für die westliche Welt gefertigt werden. Und in der Krokodil-Farm fällt es mir dann wie Schuppen von den Augen: nein, es ist kein "Streichelzoo a la Ponyhof", sondern eine Krokodil-Fabrik, wo hunderte Tiere in Betonbecken mit grausig aussehendem Wasser übereinander liegend dahinvegetieren, bis sie nach Vietnam oder Thailand verkauft werden, wo man ihnen die Haut abzieht, da manche Menschen meinen, diese für ihre Körperdekoration zu benötigen....
Krokodile sind zwar ziemlich furchteinflößende Viecher, aber so ein Dasein haben sie trotzdem nicht verdient!
Und mittendrin in dem Gelände wohnen die Familien der Angestellten:
Später an diesem Nachmittag mache ich noch einen ausgedehnten Spaziergang in der Stadt, wo es noch sehr viele hübsche Häuser aus der Kolonialzeit gibt.
Letzter Stop: der aufgelassene Bahnhof, hinter dem sich ein ziemliches Slum befindet, wo einen Kinder um Essen anbetteln...
Meine Zeit in Battambang war jedenfalls viel zu kurz, es gibt viel zu erkunden abseits der "Trampelpfade", und auf meiner Weiterfahrt nach Siem Reap - per Boot! - lerne ich eine Schwedin kennen, die hier als Lehrerin arbeitet und mir von verschiedensten internationalen Hilfsprogrammen v.a. für die Menschen in den Dörfern erzählt.
Ich stelle mir vor, dass die Situation ein bisschen der in Österreich in den 50er/60er Jahren ähnelt: alles kaputt und heruntergewirtschaftet, ein grauenhaftes Regime wurde aber endlich besiegt und nun packt man an, um wieder ein besseres Leben zu haben - teilweise mit Hilfe von aussen. Mein Eindruck ist jedenfalls, dass die Kambodschaner super-motiviert und lernwillig sind, und eine gewisse Aufbruchsstimmung und "Anpack" herrscht. ...und es gibt wirklich noch viel zu tun!
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