Endlich bin ich hier, um die berühmten Tempelanlagen von Angkor Wat zu besuchen!
Über die Tempel selbst und ihre Geschichte will ich gar nicht viel schreiben - aber hier ist es für mich ein bisschen wie ganz am Anfang meiner Reise in St.Petersburg: mir blieb immer wieder der Mund offen stehen vor Staunen!!!
Man hatte mir ja gesagt, EIN Tag sei einfach absolut zu wenig, nur ZWEI Tage so an der Grenze, also mindestens drei Tage. Drei Tage lang rund 900 Jahre alte Ruinen ablatschen, bei 33°C im Schatten, und 60 Dollar Eintritt plus Kosten für Transport in dem Riesengelände? Hhmmmm.... dachte ich mir, mal sehen...
Wie vom Lonely Planet empfohlen starte ich am ersten Tag mit den kleineren Tempeln am sogenannten Grand Circuit, und zwar per Fahrrad. Bis zum Ende des Tages sind es dann über 30km am Rad (plus die ungezählten zu Fuss) werden, aber dann hat man sich wenigstens den Cocktail am Abend redlich verdient.😉
Und es ist 1. eine wunderschöne Fahrt über Reisfelder und Dörfer, aber hauptsächlich durch schattige Wälder, 2. kein Tempel wie der andere und jeder für sich ein Wunder, 3. total lustig, die Touristen aus aller Welt zu beobachten, speziell die Chinesen, die eigentlich hauptsächlich hierher kommen um sich selber zu fotografieren 😂, 4. köstlich, von Zeit zu Zeit mit einem frisch zubereiteten Fruchtshake aus Tropenfrüchten und Eis im Schatten zu chillen, und am späten Nachmittag die Füße am Hotelpool hoch zu legen! 😊
... nur etwas brauch ich nicht noch mal: das Nachtleben in Siem Reap. Ich weiß nicht, ob es hier immer so zugeht oder nur gerade durch das Water Festival noch verschärft war, aber bei einem derartigen Menschenauflauf, mit einer Kakophonie von Musikbeschallung in einer Lautstärke, die den Körper zum Beben bringt, aufdringlichen Souvenirverkäufern etc übernimmt bei mir der Fluchtreflex das Kommando!
Am zweiten Tag nehm ich mir ein Tuk-Tuk, um zu zwei 38 bzw 50km entfernten Tempeln zu kommen, einer verbunden mit einer schönen Wanderung durch den Wald zu einem Wasserfall.
Banteay Srey - Tempel der Frauen:
Am dritten Tag kommt endlich das Highlight: der Haupttempel von Angkor Wat bei Sonnenaufgang!
Das heißt: um halb fünf morgens im Stockdunkeln mit dem Fahrrad losfahren, ca 10km bzw eine halbe Stunde strampeln bis zum Tempel (leicht zu finden - einfach den Massen in den Bussen und Tuk-Tuks folgen 😉).
Es ist nicht nur angenehm "nicht-heiss" ("kühl" wäre jetzt auch übertrieben! 😉), sondern es ist sogar auch noch die Nacht des Super-Vollmonds!!!
Der Anblick der "3 Türme" des Tempels und die Stimmung hier im Morgengrauen ist einfach atemberaubend.
...und sie schlägt für mich in lautstarkes inneres Lachen um, als ich hinter mir eine Frau ihren Guide fragen höre: "do they have WiFi here???" 😃😃😃
Wenig später erscheint hinter dem Tempel die zweite Hauptakteurin, und schickt ihre warmen Strahlen aus:
Und die Chinesen verschwinden bald in ihre klimatisierten Busse um in ihrem klimatisierten Hotel ohne Fenster Nudelsuppe oder Reisschlatz zu frühstücken, und einige - unter anderem ich - genießen das mitgebrachte Frühstück in diesem wirklich einzigartigen Ambiente! (...mir zumindest geht das WiFi nicht ab 😉)
Frisch gestärkt erkunde ich Angkor Wat von innen und marschiere weiter, bis ich auf eine Gruppe autostoppender Affen am Straßenrand aufmerksam werde 😃😃
Mit vor Lachen schmerzenden Bauchmuskeln motorroller-stoppe ich weiter Richtung Ta Prohm (Stichwort Tomb Raider/ Angelina Jolie).
Faszinierend, wie die Natur sich ihren Lebensraum zurückholt!
Einer der nächsten Tempel ist Bayon, wo man sich schon etwas beobachtet fühlt 😉
Summa summarum: ich bin rundum zufrieden mit den letzten drei Tagen, aber etwas wehmütig, dass ich mir diesmal zu wenig Zeit für Kambodscha genommen habe. Dieses Land muss ich auf jeden Fall noch mal mit größerem Zeitbudget besuchen, da es viel interessantes zu sehen, zu hören und zu erleben gibt.
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